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  Yoga für
  Schwangere 
    Schwangere Frauen, die
        ihren Körper auch für die Zeit nach der Schwangerschaft fit erhalten
        wollen, sollten besonders auf Beckenboden (Vermeidung von Dammschnitt
        und Blasenschwäche nach der Geburt), Wirbelsäule (Vermeidung von Rückenproblemen
        und Haltungsschäden) und Beinmuskulatur (Vermeidung von Beinschwere und
        Krampfadern) achten. Bestimmte Yoga-Übungen sind ideal geeignet, um
        diese Bereiche auf sanfte Weise zu dehnen und zu kräftigen. Nach dieser
        Anleitung können die Übungen oder Asanas leicht selbst erlernt und während
        der gesamten Schwangerschaft betrieben werden. 
 Ein Besuch bei einem
        Yoga-Zentrum und Übungsstunden unter Anleitung sind trotzdem auch sehr
        empfehlenswert, da sie z.B. den Entspannungswert beträchtlich erhöhen. 
  Yogastudios findest du über die Google Suche. Wenn du 
  Yogabücher oder sonstige Infos zu Yoga suchst:
  Yogabücher
 
    Die „Asana“: 
        Asana bedeutet
        „ruhige Stellung“. Versuchen Sie daher, in jeder Asana die Augen zu
        schließen, die tiefe Bauchatmung bewusst zu praktizieren und sich auf
        die Veränderungen in Ihrem Körper während der Asana zu konzentrieren.
        Steigern Sie die Zeit für jede Asana allmählich auf 3 Minuten. 
        Der Beginn: 
        Beginnen Sie immer mit
        einigen Minuten der Entspannung. Achten Sie darauf, ungestört zu
        bleiben, und legen Sie sich bequem auf eine Decke. Nun konzentrieren Sie
        sich auf die Bauchatmung: beim Einatmen hebt sich der Bauch (und nicht
        der Brustkorb), beim Ausatmen senkt er sich. Nach etwa 10 ruhigen Atemzügen
        beginnen Sie mit folgender mentaler Übung: „Ich atme Entspannung
        ein“ und spüren Sie, wie die Welle der Entspannung beim Ausatmen von
        der Mitte durch Ihren ganzen Körper fließt – bis zu den Finger- und
        Zehenspitzen, zu den Haaren und darüber hinaus. Wenn Sie merken, dass
        alle Körperteile entspannt sind, bleiben Sie noch einwenig liegen, spüren,
        wie ruhig auch der Geist geworden ist und wie viel Abstand Sie zum
        Alltag gewonnen haben. Nach einem tiefen Atemzug strecken Sie Ihren Körper
        kräftig durch. Erst jetzt sollte Sie mit dem Üben beginnen. Wer auf
        diese Anfangsentspannung verzichtet bzw. sich nicht die Zeit nimmt, um
        Abstand zum Alltag zu bekommen, kann jedes beliebige Gymnastikprogramm
        üben. Denn die Asanas sind keine Übungen ausschließlich für den Körper
        ! Yoga bedeutet „Vereinigung“. Lassen Sie daher auch Ihren Geist üben
        und kommen Sie durch die Erfahrung der Ruhe in jeder Stellung allmählich
        Ihrer Seele näher. 
        Die Übungsabfolge: 
        Entspannung, Atemübungen,
        mentale Übungen für positives Denken, Bein- und Rückenübungen,
        Schulterstand, vorwärtsbeugende Asanas, Beckenbodenübungen, rückwärtsbeugende
        Asanas, Drehsitz, Hocke, stehende Übungen, Rückenmassage,
        Endentspannung 
        Generelles: 
        Wenn Sie schon länger
        Yoga üben, dürfen Sie fast alle Asanas auch in der Schwangerschaft
        weiterüben. Die rückwärtsbeugenden Übungen von der Bauchlage aus müssen
        Sie jedoch durch Variationen ersetzen. Ebenfalls sollten Sie bei den
        gewohnten Atemübungen auf das Luftanhalten verzichten, damit eine
        permanent gute Sauerstoffversorgung für Ihr Kind gewährleistet ist.
        Sollten Sie einmal nur Zeit für einige wenige Asanas haben, dann
        gleichen Sie jede Rückwärtsbeuge mit einer Vorwärtsbeuge aus, jede
        Linksdrehung der Wirbelsäule mit einer Rechtsdrehung. 
        1) Entspannung 
        Die Entspannung sollte
        auch zwischen den Übungen jeweils kurz praktiziert werden. Wirkung: sie
        beruhigt den Geist und das Nervensystem, führt dem Körper wieder
        frischen Sauerstoff zu, wodurch Muskelkater vermieden wird, und erhöht
        die Energie für die nächste Übung. 
        2) Bein- und Rückenübungen 
        Rückenlage, Handflächen
        neben der Hüfte am Boden, entspannte, tiefe Bauchatmung 
        a)  
        Ein Bein aufstellen, das andere Bein beim Einatmen heben, beim
        ausatmen senken. Die Bewegung soll so lange wie der Atemzug dauern. Nach
        5-8 Mal das Bein wechseln. Bewusst darauf achten, dass die Muskel, die
        Sie für diese Übung nicht brauchen (Arme, Schulter, Nacken,
        Gesicht...) locker bleiben. Wirkung: Sie lernen zu spüren, wie sich
        entspannte und angespannte Muskel anfühlen und somit Ihren Körper zu
        kontrollieren und sparen bei Entspannung aller nicht gebrauchten Muskel
        viel Energie (z.B. auch während der Wehen im Geburtsverlauf). Stärkung
        der Bein- und Bauchmuskeln sowie der unteren Rückenmuskulatur. 
        b)   
        „Gaslösende“ Stellung: Ein Bein am Boden ausstrecken, das
        Knie des anderen Beines zur Brust ziehen, tief atmen (Nacken entspannt,
        Kopf am Boden): Wirkung: löst Blähungen in Kürze. 
        
         
        c)  
        Hocke im Liegen: die angewinkelten Beine werden mit den Armen von
        innen zur Außenseite gedrückt. Wirkung: Dehnung der inneren
        Oberschenkel und des Beckenbodens, Aufrichtung des Beckens, Linderung
        von Rückenschmerzen. 
        
         
        d)  
        Beide Beine aufstellen, mit der Einatmung langsam das Becken
        Wirbel für Wirbel bis zur halben Brücke hochheben, mit der Ausatmung
        langsam den Rücken auf den Boden absenken. Wirkung: Stärkung der Rückenmuskulatur,
        Kennenlernen
        des eigenen Rückens, Erhöhung der Beweglichkeit der Wirbelsäule,
        Aufrichtung des Beckens (gegen Hohlkreuz), Linderung von Rückenschmerzen,
        Vorbereitung auf den Schulterstand. 
        
          
        
         
        3) Schulterstand 
        Rückenlage, Gesäß an
        der Wand, Beine hoch lagern, Füße gegen die Wand drücken, Knie etwa
        im rechten Winkel und nun mit der Kraft der Beine das Becken und den Rücken
        hochdrücken, mit den Händen den Rücken gut unterstützen; tiefe
        Bauchatmung ! Wirkung: Die Schilddrüsentätigkeit wird angeregt, die
        Venen werden entlastet und Krampfadern wird vorgebeugt. Durch die
        Umkehrstellung werden alle inneren Organe entlastet und besser
        durchblutet, die Rückenmuskulatur gestärkt, der Nacken gedehnt.
        Achtung: bei etwa 20-minütigem Verweilen im Schulterstand ist eine
        Drehung des Babys nicht auszuschließen – dies ist natürlich ein
        Vorteil, wenn das Baby in den letzten Wochen in der Steißlage liegt und
        Sie diese Übung nun schon gut beherrschen und lange halten können. 
        Zusatzübung gegen
        Krampfadern: ein Bein von der Wand hoch strecken und abwechselnd kräftig
        Zehen/Ferse zur Decke hoch zeigen lassen. Langsam den Rücken wieder
        Wirbel für Wirbel auf den Boden abrollen und mit hochgelagerten Beinen
        (evt. weit gegrätscht, wenn dies als angenehm empfunden wird)
        entspannen. 
            
        
         
        4) Fisch 
        Rückenlage, Beine
        ausgestreckt, Arme möglichst nahe zusammen unter den Körper schieben,
        nun das Gewicht des Oberkörpers auf die Ellbögen stemmen und somit den
        Brustkorb vom Boden wegdrücken, den Kopf nach hinten fallen lassen und
        nur ein wenig Gewicht auf den Kopf abstellen. Tief atmen: einatmen Bauch
        und Brustkorb heben sich, ausatmen Bauch und Brustkorb senken sich. 3
        – 4 tiefe Atemzüge. Wirkung: Erhöht die Atemkapazität, erleichtert
        das Atmen durch die Weitung des Brustkorbes, wirkt auch gegen hängende
        Schultern und Verspannungen im Schulterbereich, wirkt positiv auf die
        Schilddrüse.    
        5) Vorwärtsbeugende
        Übungen 
        a)  
        Sitzen Sie mit ausgestreckten Beinen und geradem Rücken; beim
        Ausatmen zu einem Bein beugen, den Rücken möglichst gerade lassen, das
        zweite Bein in beliebigen Variationen dazustellen. Hier ist es – wie
        bei allen übrigen Asanas mit ein oder zwei gestreckten Beinen –
        besonders wichtig, dass die Ferse weggedrückt wird und die Zehen
        Richtung Kopf schauen. Jede Stellung soll 2-3 Minuten gehalten werden.
        Tiefe Bauchatmung, Konzentration auf die Dehnung. Wirkung: Dehnung der
        Bein- und Rückenmuskulatur und bei gegrätschten Beinen des
        Beckenbodens, gute Durchblutung der Beine (vorbeugend gegen
        Krampfadern), Belebung der inneren Organe. Außerdem stärken diese
        Asanas den Willen ! 
        b)  
        Katze:  Aus der
        Bankstellung ein Knie beim Ausatmen zur Stirne ziehen und den Rücken
        hochdrücken; beim Einatmen hochsehen und das Bein nach hinten
        hochstrecken; Zehen zeigen zum Boden; Hohlkreuz vermeiden ! Wirkung: Stärkung
        des Beckens und der Gebärmutter, Förderung der Flexibilität der
        Wirbelsäule und es tiefen Atmens, Lockerung des unteren Rückens und Kräftigung
        der Beine, Linderung von Rückenschmerzen.   
            
        
         
        6) Rückwärtsbeugende
        Übungen 
        a)  
        Rad im Knien: Mit gegrätschten Beinen knieend nach hinten beugen
        und die Knöchel ergreifen, Kopf hängen lassen und die Hüften
        vorsichtig nach vorne drücken. Wirkung: Verbesserung der Haltung, der
        Beweglichkeit der Wirbelsäule und der allgemeinen Vitalität; Stärkung
        der Bauchmuskeln. 
        
         
        b)  
        Halbmond: ein Bein aufstellen, das andere flach am Boden
        ausstrecken, Oberkörper nach hinten beugen, die Hände auf die Knie stützen
        oder seitlich ausstrecken. Wirkung: Weitung des Brustkorbes, Dehnung des
        Beckenbodens, Stärkung der Beine. 
        
         
        7) Drehsitz 
        Im Türkensitz mit
        aufrechter Wirbelsäule zuerst nach rechst drehen und mit der linken
        Hand noch weiter bis zum rechten Knie drücken, nach rechts sehen, die
        Wirbelsäule nur drehen, nicht beugen ! Zur linken Seite hin
        wiederholen. Wirkung: Belebung der Rückennerven und –bänder, Förderung
        der Verdauung. 
        
         
        8) Schmetterling 
        Mit geradem Rücken
        sitzend die Fußsohlen aneinander pressen und mit den Knien nach unten
        wippen, dann mit den Händen nachdrücken und die Beine entspannen. Spüren
        Sie, wie Sie mit jeder Ausatmung die Beinen noch mehr entspannen können
        und so die Dehnung leichter gelingt. Wirkung: Dehnung des Beckenbodens,
        Kräftigung des Beckens, Belebung der Beinnerven. 
         
         
        
        9) Hocke  
        Mit gegrätschten
        Beinen die Fußsohlen möglichst am Boden halten und das Gesäß zu den
        Fersen bringen; die Hände falten und mit den Ellbögen die Knie
        auseinander pressen. Wirkung: Weitung und Stärkung des Beckens,
        Verhinderung von Verstopfung, Straffung des unteren Rückens und
        Anregung der Durchblutung. Die Beckenbodenübungen sind in dieser
        Position besonders gut spürbar. Tipp: Versuchen Sie, einfache
        Hausarbeiten, wie Nähen oder Geschenke verpacken, in dieser Position
        durchzuführen ! In vereinfachter Form ist die Hocke auch im Liegen möglich;
        verstärken Sie hier mit den Armen den Druck auf die Beinen nach außen,
        während Sie die Beine entspannt lassen. 
        10) Stehende Übungen 
        a)  
        Kobra: Die Hände im Rücken verschränkt, geht die Beugung vom
        oberen Rücken (vom Nacken über die Brust- und die Lendenwirbel) aus
        nach hinten. Auch die Schultern ziehen gut nach hinten und unten; mit
        geschlossenen Beinen wird die Dehnung noch verstärkt. Wirkung:
        Vorbeugung von Schwangerschaftsstreifen, Erweiterung des Brust- und
        Bauchraumes, Erleichterung des Atmens, Verbesserung der Haltung. 
         
        b)  
        Wirbelsäulendrehung: mit gekreuzten Beinen und zur Seite
        gestreckten Armen zum vorderen Bein drehen; Blick nach hinten gerichtet.
        Wirkung: Verdauungsförderung, Verbesserung der Haltung, Kräftigung der
        Beine. 
         
        c)  
        Baum: Aufrecht stehend wird der rechte Fuß innen auf den linken
        Oberschenkel platziert; die Hände vor der Brust falten, dann über den
        Kopf heben. Die Augen konzentrieren sich auf einen unbeweglichen Punkt.
        Bein wechseln. Wirkung: Stärkung der Konzentrationsfähigkeit 
         11) Rückenmassage:
        Empfehlenswert auch immer zwischen den Asanas !: Legen Sie sich auf den
        Rücken, ziehen die Beine zur Brust; nun nehmen Sie die Knie in die Hände,
        lassen die Beine locker und machen Kreise mit den Knien. Umso härter
        die Unterlage, umso besser die Massage ! Wenn ihr mehr 
        über Beckenboden-, Atemübungen, Tiefenentspannung und Mentale Übungen 
        wissen wollt, hier gehts weiter:
		Yoga für Schwangere Teil 2
 
  
    Letzte Aktualisierung am 03.11.2016
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