Vorsorgeuntersuchungen im Rahmen des Mutter-Kind-Passes für Schwangere

Nun möchte ich Euch einen Überblick über die Einträge im Mutter-Kind-Pass etwas genauer erklären. Viele von Euch haben sich sicherlich schon ein paar mal gefragt, was soll das alles heißen?
Bei der Aushändigung des Mutter-Kind-Passes wird Ihr Arzt mit Euch folgende Seiten gemeinsam durch gehen:

Seite 9:

  • Dort werden die Angaben von Euch eingetragen (Name, Adresse, Versicherungsnummer und wo man versichert ist)

  • Wo die Entbindung vorgesehen ist

  • Eine Notfall - Telefonnummer sollte eingetragen werden

  • Ganz unten wird dann bei der Geburt der Name und das Geburtsdatum Eures Kindes nach getragen.

Seite 10 und 11:

Dort wird die genaue Anamnese von Euch eingetragen. Was bedeutet das?

  • Angaben über die vorangegangenen Schwangerschaften (Geburtsdatum, Geschlecht, Geburtsgewicht, Entbindungsklinik und die Besonderheiten/Komplikationen während der Geburt)

  • Die Berufstätigkeit von Euch

  • Besondere Belastungen - falls vorhanden

  • Und ob es Frühgeburten, Mehrlingsgeburten, Totgeburten oder eventuelle Fehlgeburten gegeben hat.

  • Risikofaktoren wie Dauermedikamente von Euch, Operationen, Auffälligkeiten in der Familie (Allergien, plötzlicher Kindstod, Behinderungen usw.) und eventuelle Rauchgewohnheiten bis zur derzeitigen Schwangerschaft.

Von diesen Angaben geht Ihr Arzt bei einer eventuellen Risikoschwangerschaft aus.

Seite 12:

Hier wird eine Gynäkologische Anamnese gemacht.

  • Hier werden die Erkrankungen während früherer Schwangerschaften eingetragen.

  • Angaben über gynäkologische Voroperationen ( Jahr und welche Operationen)

  • Und ob diese Schwangerschaft einer eventuellen Unfruchtbarkeitsbehandlung voraus gegangen ist

  • Weiters eine Angabe über die Verhütung vor der Schwangerschaft

Ein ganz wichtiger Eintrag steht in der Mitte dieser Seite:

Der 1. Tag der letzten normalen Regelblutung. Davon geht Ihr Arzt bei der Berechnung des Geburtstermines aus. Mit Hilfe der Ultraschalluntersuchung im ersten Drittel kann Ihr Arzt eventuelle Korrekturen bezüglich Geburtstermin vornehmen. Ausschlaggebend ist dabei die Größe des Embryos.

Seite 13:

Da wird die erste Geburtshilfliche Untersuchung eingetragen. Datum, Schwangerschaftswoche, Körpergewicht, Körpergröße und der Blutdruck. Des weiteren:

  • Ob Wasseransammlungen in den Beinen zu sehen sind (Ödeme)

  • Krampfadern? (Varizen)

  • Muttermund (Portio)

  • Gebärmutter (Uterus)

  • Eileiter und Eierstöcke (Adnexe)

  • Krebsabstrich (Pap-Test)

  • Sekretbefund: Unterm Mikroskop wird der Scheideninhalt begutachtet um eine eventuelle Entzündung aus zu schließen.

  • Mit Hilfe eines Teststäbchens wird der Harn auf Spuren von Eiweiß, Zucker, Nitrat oder gar Blut untersucht. Sollte Eiweiß im Harn vorkommen, deutet alles auf eine Gestoseerkrankung hin. Zucker kann auf eine Schwangerschaftsdiabetis hin deuten und Nitrat oder Blut lassen eine Entzündung auf Blase oder Niere vermuten.

  • Weitere Medikamentenverordnung wie etwas Magnesium, Eisen usw. werden dort eingetragen.

 

Seite 14 und 15:

Hier ist jede Menge Platz für die laufenden Vorsorgeuntersuchungen.

  • Datum der jeweiligen Untersuchung

  • Das Gewicht und der Bauchumfang. Die Gewichtszunahme verläuft bei jeder Schwangerschaft ganz verschieden. Aber Gewichtszunahmen zwischen 12 und 14 kg sind ganz normal.

  • Blutdruckwert eingetragen

  • Wasseransammlungen in den Beinen - Ödeme

  • eventuelle Krampfadern vorhanden - Varizen

  • Fundus

  • Die Kindeslage bestimmt; SL bedeutet Schädellage und Kopf ist unten; BEL bedeutet Beckenendlage und Kopf ist oben

  • Vaginalbefund bedeutet: Der Muttermund wird getastet und nach seiner Lage, Länge und eventueller Öffnung geprüft. Mit dieser Untersuchung kann man eine drohende Frühgeburtsneigung erkennen.

  • Harn auf Eiweiß, Zucker, Nitrat und Blut untersucht

  • Eventuelle Wehen und Blutungen werden hier eingetragen

  • Müssen Sie Medikamente nehmen, werden diese hier auch eingetragen

  • Und in welcher Schwangerschaftswoche Sie die ersten Kindsbewegungen war genommen haben.

Seite 16:

Da bestätigt Euer behandelnde Arzt nur seine Leistungen

Seite 17:

Hier werden falls nötig die zusätzlichen Untersuchungsergebnisse eingetragen. z.B: Fruchtwasseruntersuchung, Plazentafunktionsprüfung usw.

Seite 18 und 19:

  • Hier werden die Ultraschalluntersuchungen zwischen der 8. und 12. Schwangerschaftswoche, zwischen der 16. und 20. Schwangerschaftswoche und zwischen der 30. und 34. Schwangerschaftswoche eingetragen.

  • Die wichtigen Daten des Ungeborenen werden eintragen (Herztöne, Schädeldurchmesser usw.) Ihr Arzt stellt fest, ob Ihr Kind sich nach der betreffenden Schwangerschaftswoche entwickelt (Größe, Gewicht)

  • Wie die Fruchtwassermenge ist (normal, vermehrt oder vermindert)

  • Eingetragen wird auch ob Sie ein Baby oder mehrere Babys erwarten

  • Eventuelle Besonderheiten während den Ultraschalluntersuchungen werden hier auch fest gehalten.

Seite 20:

Hier werden wieder weitere zusätzliche Untersuchungsergebnisse eingetragen. Wie zuvor auf Seite 17.

Seite 21:

Diese Seite wird bei besonderem Anlass von Ihrem praktischen Arzt ausgefüllt. Wird aber in den meisten Fällen nur bei erhöhtem Risiko gemacht.

Seite 22:

Laboruntersuchungen - Blutuntersuchungen bis zur 16. Schwangerschaftswoche:

  • Zuerst wird ein Blutbild gemacht. Dieses ist sehr wichtig für das Ungeborene und für Sie.

  • Blutgruppe, Rhesus-Faktor und Blutgruppenzugehörigkeit wird ermittelt. Die Blutgruppe ist sehr wichtige für die Bestimmung von möglicher Unverträglichkeit zwischen Ihnen und dem Kind.

  • Der Hämoglobingehalt in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) ist ein indirketer Hinweiß auf den Eisengehalt des Blutes. Während der Schwangerschaft verdünnt sich Ihr Blut, aber die Anzahl der roten Blutkörperchen bleibt konstant.

  • Rötel-HAH-Test: Durch ihn wird festgestellt, ob SIe gegen Röteln immun sind oder nicht.

  • Lues-Reaktion: Ist ein Test um die gefährliche Geschlechtskrankheit aus zu schließen. Sie können diese Krankheit an das Ungeborene weiter geben und unbehandelt kann dies zu einer schweren Schädigung des Kindes führen.

  • Toxoplamose - Untersuchung: Diese Erkrankung während der Schwangerschaft kann schwer wiegende Komplikationen für Ihr Ungeborenes Kind bedeuten

Seite 23:

Zwischen der 25. und 28. Schwangerschaftswoche wird nochmals ein Blutbild gemacht. Dort ist vorgesehen:

  • Der Antikörpertest wird wiederholt

  • Hepatitis B-Test - eine infektiöse Leberentzündung

Seite 24 und 25:

Hier werden alle wichtigen Geburtsdaten und die Eures Kindes fest gehalten.

Ich wünsche Euch weiterhin eine unbeschwerte Schwangerschaft und ein unvergessliches Geburtserlebnis. Und viele schöne unvergessliche Stunden mit dem heranwachsenden Baby.

Letzte Aktualisierung am 30.08.2007
© 2007 Beapo



 

 

 


 

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